Bea Winkler über Kultur

Kultur ist in Hamborg Tüdelkram, was ja auch irgendwie logisch ist in einer Handelsstadt. Welcher vernünftige hanseatische Kaufmann würde ausgerechnet in die Kunst investieren? Alles Quatsch, da reden doch die Leute.

Hamborg ist also reich, aber kulturell ein bisschen langweilig. Vielleicht wollen die Hamborger das genau so, aber dann ist es das beste, wenn Altøna sich von Hamborg trennt.


Die dänische Königin ist selbst Grafikerin, Malerin und Übersetzerin und hat sogar schon im Altønaer Museum ausgestellt. Es kann nur gut für die Altønaer Kulturszene sein, ein Staatsoberhaupt zu haben, das vom Fach ist und mit dem man mal zum Rauchen rausgehen kann, wenn es was auszuklüngeln gibt.

Wir wollen, dass es in Altøna ein vielfältiges und spannendes kulturelles Leben gibt. Dazu braucht man weder eine Elbphilharmonie noch Musicals oder Lichtinstallationen, die (bestenfalls) an die Landdissen unserer Provinzjugend erinnern. By the way, Olympia brauchen wir auch nicht.

Stattdessen wollen wir, dass Kulturinsttutionen vom Theater bis zum kleinen Off-Austellungsraum so gefördert werden, dass sie ein gutes Programm machen können, ohne ständige Angst vor der Pleite. Kulturförderung muss verlässlich für die Geförderten sein, damit sie längerfristig planen und etwas aufbauen können. Es kann nicht sein, dass jedes Jahr wieder Banalitäten und Zufälle, wie z.B. die Zusammensetzung von Juries, darüber entscheiden, wer den größten Topf bekommt und wer leer ausgeht. Wir werden uns da etwas schlaueres überlegen.

Durch die Gentrifizierung und die damit steigenden Mieten ist die berühmte Clubkultur Hamborgs gefährdet. Außerdem muss die Sternbrücke bald saniert werden. Wir setzen uns dafür ein, dass Clubs nicht durch diese Entwicklungen vertrieben werden und aufgeben müssen. Es muss einen Bestandsschutz, sinnvolle Ausweichlocations und ein Rückkehrrecht zu gleichen Mietkonditionen geben.

Kulturschaffende brauchen bezahlbare Arbeitsräume. Mit den Hamborger Mieten können sich viele Künstler kein angemessenes Atelier leisten, und das obwohl ca. 970.000 m² Büroflächen leer stehen. Musiker zahlen für Proberäume zum Teil unglaubliche Phantasiemieten. So werden Künstler an die Peripherie der Stadt verdrängt, andere sitzen in maroden Bruchbuden ohne Heizung. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kunstschaffenden gerecht zu werden braucht Altøna sowohl kreative Lösungen zur Zwischennutzung von leerstehenden Gewerbeflächen als auch langfristig sichere Räumlichkeiten zu erschwinglichen Mieten.

In Dänemark gibt es den Statens Kunstfond, der aus Haushaltsmitteln finanziert wird. Er fördert Künstler mit Hilfe von Arbeitsstipendien, Reisezuschüssen, Ankäufen, Prämierungen, Auftragsarbeiten und Wettbewerben. Außerdem erhalten 270 Künstler einen lebenslangen Künstlerlohn. Also nichts wie raus aus Hamborg und ran an die Futtertöpfe!

Hamborg raus aus Altøna!

Kurzform: HaraAlt

Wir treten am 15. Februar 2015 bei der Bürgerschaftswahl für den Wahlkreis 3 in Altøna an.

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